Dienstag, 23. Februar 2010

Halbzeit

Gut einen Monat ist es her, dass ich etwas hier gepostet habe. Das liegt daran, dass es einfach nichts aufregendes zu erzählen gab. Der letzte Monat bestand wirklich nur aus Alltag.
Deshalb werde ich einfach mal meinen Alltag hier beschreiben.
Ich lebe immer noch bei den Reitz', etwas außerhalb der Innenstadt, so dass ich jeden Tag mit dem Bus in die Stadt zur Arbeit fahre. Ein Busticket kostet 300MNT, das sind etwa 0,15 €. Dafür kann man dann so weit fahren wie man möchte, ob nur 3 Stationen wie ich oder eine komplette Runde ist egal. Im Winter sind die Scheiben komplett zugefroren, so dass man raten muss, wo man sich gerade befindet. Außerdem stinkt alles nach der Kohle, die hier zum Heizen verwendet wird und durch die Fernwärmeleitungen strömt.
Gegen 9 Uhr (2 Uhr nachts in Deutschland) bin ich dann im Büro angekommen. Den Tag verbringe ich dann zum Großteil vor dem Computer, mit dem Übersetzen oder Korrigieren von Texten oder der Vorbereitung meines Sprachclubs. Ich habe aber auch oft Leerlauf und die Übersetzungsarbeit unterfordert mich, während das alleinige Betreuuen des Sprachclubs mich überfordert. Mit meiner Arbeitssituation bin ich ergo nicht sonderlich glücklich. Meine Chefs sind auch selten da, so dass ich es nicht wirklich schaffe, ernsthaft mit ihnen darüber zu reden.
Meine Abende verbringe ich unter der Woche zu Hause und am Wochenende mit den anderen Freiwilligen. Ulan Bator hat in Sachen Nachtleben alles zu bieten, was man braucht. Von Bars und Restaurants zu diversen Nachtclubs ist alles vorhanden. Möglichkeiten Sport zu treiben gibt es im Winter so gut wie keine, deshalb besuche ich mit ein paar der anderen Jungs regelmäßig das Fitnessstudio eines der Hotels in der Gegend. So komme ich wenigstens zu ein bisschen Bewegung.
Ich sehne mich nach dem Sommer, so dass ich meinen Urlaub verbraten und mir endlich das Land ansehen kann. Bisher gefällt es mir noch nicht so sonderlich gut in der Mongolei - aber was will man erwarten, schließlich habe ich bis jetzt nur die Stadt gesehen und gerochen.
Jetzt ist immerhin ungefähr Halbzeit. Die schlimmere Hälfte hab ich wohl hinter mich gebracht, auf in den Sommer!